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Ende Juli, Wetter: Regen, Stimmung: Super, Frühstückstisch: gedeckt. Dann kann es ja losgehen. Auf in die letzte Übergabeveranstaltung. Wie immer starten wir im Seminarraum Arktis mit einer kleinen Feedbackrunde. Viel Neues gibt es nicht. Die meisten Teilnehmenden war auch schon vor zwei Wochen dabei.

Frühstücksbuffet mit Bionade, belegten Brötchen, Croissants, Brezen, Käsebrötchen, Kaffee und Kaffeetassen.

Wie bei der letzten Übergabeveranstaltung haben wir ein paar Statistiken vorbereitet. Die zeitliche Verteilung der Messwerte, von denen wir diesmal über 300,000 haben, zeigt diesmal einen sehr interessanten Abfall um 11 UTC, also 13 Uhr Mittags. Anscheinend waren die Juli-Teilnehmenden hier entweder auf der Arbeit oder in der Mittagspause. Auch eine Nachtfahrt um 2 Uhr war diesmal dabei.

Balkendiagramm mit der Anzahl der Messwerte auf der y-Achse und der Uhrzeit in stündlichen Schritten auf der x-Achse.

An der Temperaturverteilung über den Tag sieht man diesmal einen interessanten Anstieg in den Abendstunden. Wenn man allerdings auf die Anzahl der Messwerte zu diesen Uhrzeiten schaut, sieht man, dass es eher wenige sind. Es liegt also nahe, dass es sich hier um gezielte Messfahrten in den Abendstunden der sehr heißen Tage vor einer Woche handelt. Dementsprechend sind die erhöhten Temperaturen eher als Anomalie zu betrachten und nicht etwa als etwas Stadtklima typisches.

Balkendiagramm mit der Anzahl der Messwerte auf der y-Achse und der Uhrzeit in stündlichen Schritten auf der x-Achse.

Auch solche Metaanalysen versuchen wir mit den Teilnehmenden durchzugehen. Denn nicht alles was man mit Messungen und Statistiken erzeugt hat auch einen physikalischen Hintergrund. Nicht umsonst gibt es unter Statistikern den berühmten Spruch:“Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“ Eine gesunde Skepsis ist das tägliche Brot von Wissenschaftlern. Die Präsentation findet ihr wie immer auf der Projektseite.

Gemeinsame Messfahrt

Am Donnerstag, dem 28. Juli, haben wir uns mit insgesamt sieben Teilnehmenden abends um 20:00 Uhr zu einer gemeinsamen Messfahrt getroffen. Unser Ziel war es den Temperatureffekt von Parkanlagen genauer zu untersuchen. Dazu haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe ist dann am Park, die andere im Park und die Dritte im angrenzenden Viertel parallel zum Park gefahren. Den Plan hatten wir beim letzten Workshop erarbeitet.

Zwischen den Parks waren wir dann immer zusammen unterwegs und haben so Vergleichswerte erhoben. Diese können wir nun verwenden, um zu untersuchen, wie stabil die Messungen der MeteoTracker sind und ob diese miteinander vergleichbar sind. In der Theorie sollte ein Messergebnis nämlich nicht von der Messmethode oder dem Messgerät abhängen. Unsicherheiten gibt es jedoch immer und so sind solche Vergleichsmessungen goldwert, um diese Unsicherheiten zu bestimmen. Denn wer nichts über seine Unsicherheiten weiß, der weiß auch nichts über seine Messungen.

Nach einer guten Stunde haben wir dann mit dem Lene-Voigt Park, dem Mariannenpark und dem Rosenthal drei Parks beprobt und haben uns schließlich am Augustusplatz wieder zusammengefunden. Vor und nach den Parks haben wir uns auch immer wieder getroffen, um möglichst parallel zu messen. Ich habe mir extra für die Fahrt ein Lastenfahrrad über das neue Pilotprojekt TINK der Stadt Leipzig ausgeliehen. Deshalb waren wir am Augustusplatz sofort mit leckerem, selbstgemachtem Obstsalat und kühlen Getränken aus der Kühlbox versorgt. Gemeinsam haben wir dann den Abend mit tollen Gesprächen ausklingen lassen.

Gruppe von Fahrradfahrenden auf dem Augustusplatz in einem Halbkreis um ein Lastenrad positioniert.

Zurück im Seminarraum Arktis

Zwei Tage waren leider nicht genug Zeit, um die Messwerte der Fahrt auszuwerten, deswegen gab es am Samstag dann nur einen Überblick über die gefahrene Strecke.

Und dann haben wir noch eine kleine Feedbackrunde zum Projekt allgemein gemacht. Die Teilnehmenden waren durchweg zufrieden und begeistert von unserer Arbeit. So sehr, dass auch die Nachfrage kam, ob man den Tracker denn noch länger behalten könne? Wir haben den Endtermin der Ausleihe, damals mit unseren Urlaubsplänen abgestimmt, deswegen haben wir für die kommenden Monate keine Veranstaltungen mehr geplant. Aber wir haben auch festgestellt, dass die Teilnehmenden unglaublich viel Selbstständigkeit und Begeisterung an den Tag legen. Deswegen haben wir spontan entschieden, die Tracker in der gleichen Gruppe einfach noch länger auszugeben.

Deshalb fahren nun auch noch im August und September MeteoTracker durch Leipzig und die tauchen natürlich auch auf der Karte auf unserer Webseite auf. Es lohnt sich also dort immer mal wieder vorbeizuschauen. Und damit genug Eigenwerbung und zurück zu unseren großartigen Teilnehmenden. Wir können es gar nicht oft genug sagen: Vielen Dank an Euch! Dank Euch ist dieses Projekt so toll geworden und wir hoffen es macht Euch mindestens so viel Spaß wie uns.

Jetzt ist für uns erstmal Urlaub angesagt. Deswegen wird es hier etwas ruhiger, aber wir melden uns schon bald wieder. Denn unsere große Abschlussveranstaltung im Oktober wird dann als nächstes geplant. Es bleibt spannend! Wir haben nun auch eine studentische Hilfskraft, die uns bei der Datenauswertung helfen wird.

Mit diesen Worten wünschen wir noch einen schönen Sommer und bis bald!

Johannes, Oscar und Jakob

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